Die Fotos des Paul Trent – doch echt? McMinnville revisited

* Roland M. Horn

Es war der 11. Mai 1950, 19:30 Uhr: Mrs. Evelyn Trent, die auf einer Farm in neun Meilen Entfernung (knapp 14 km) von McMinnville, Oregon, entfernt lebte, kehrte, nachdem sie im Hinterhof ihre Hasen gefüttert hatte, nach Hause zurück, als sie ein sich schnell bewegendes metallisches und scheibenförmiges Objekt erblickte, das über ihr aus nordöstlicher Richtung angeflogen kam. Sofort rief sie ihren Ehemann, Paul, der sich in dem Farmhaus aufhielt. Postwendend kam er heraus und beobachtete das Objekt ein paar Momente lang, bevor er zurückging, um seine Kamera zu holen.

Trent: 1. FotoTrent machte eine Aufnahme, spulte den Film zurück, und tatsächlich gelang noch eine weitere Fotografie von dem Objekt. Es war im Durchmesser 20-30 Fuß (etwa acht Meter) groß und drehte nach Westen ab, wobei die Geschwindigkeit zunahm. Mrs. Trent sah ihren Schwiegervater- und ihre Schwiegermutter auf der Terrasse hinter ihrem Haus, das 400 Fuß (etwa 120 Meter) westlich vom Haus der jungen Trents entfernt lag. Mrs. Trent rief, doch sie schienen sie nicht zu hören, so rief sie sie an. Ihre Schwiegermutter ging ans Telefon. Vom Telefon aus konnte die jüngere Mrs. Trent das UFO selbstverständlich nicht mehr sehen. Ihr Ehemann jedoch sah flüchtig, wie es am westlichen Himmel verschwand.

Trent - Bild 2Das UFO hatte die Form einer plattbodigen Scheibe, die irgendeine Art von Substruktur hatte. Jahre später teilten sie dem UFO-Sichtungs-Ermittler William Hartmann mit, dass es einem ziemlich großen Fallschirm ohne Halteseile, nur silbrig hell gemischt mit Bronze, ähnelte. Eines der Fotos zeigte das Objekt etwas gekippt, wonach die Unterseite gut zu sehen war. In diesem Moment fühlten die Zeugen einen Luftzug, die sie mit dem Kippvorgang des Objekts in Verbindung brachten.

 (Nach Clark, Jerome: The UFO-Book. Detroit 1998, S. 372-374)

Hartmann sagt:


„Die ist einer der wenigen UFO-Berichte, in denen alle Faktoren untersucht wurden, geometrisch, psychologisch und physisch, die mit den Aussagen der Zeugen, in dem ein außergewöhnliches fliegendes Objekt, silbern metallisch, scheibenförmig, zehn Meter im Durchmesser, und nachweislich künstlich, innerhalb der Sicht der Zeugen flog.“ (Nach Clark 1998, S. 375)


Auch der Physiker (Spezialbereich Optik) Bruce Maccabee untersuchte später die Fotos und ermittelte weiter in dem Fall. Auch er gelangte zu der Ansicht, dass die Fotos echt waren.
Trotzdem – oder erst Recht - machten sich das dynamische Debunker-Duo Phil Klass/Robert Sheaffer auf, um die Trents des Schwindels zu überführen. Auf der Seite http://debunker.com/texts/BSMtrentPJK.html macht Klass in seinem Artikel What Bruce Maccabee DOESN’T Tell You About His Investigation of the Famous McMinville/Trent/UFO-Photo-Case (Zugriff am 17.04.2012) einige Aussagen, offensichtlich in der Absicht, die Glaubwürdigkeit der Trents zu untergraben. Klass zufolge gestand Maccabee ein, dass im „McMinnville Telephone-Register“, der „Portland Oregonian“ und anderswo verschiedene Versionen des Vorfalls veröffentlicht wurden, Maccabee habe sie allerdings nur als „geringfügige Unterschiede“ bezeichnet. So meint Klass z. B., großzügig mit Fettschrift, Kursivschrift und Großschreibung arbeitend, dass es im Telephon-Register vom 8. Juni 1950 heiße, Mrs. and Mr. Trent hätten die Objekte zur gleichen Zeit gesehen, während im Oregonian geschrieben stünde, dass sie das Objekt zuerst gesehen hatte.

Maccabee hätte gesagt, dass zwei Leute nie identische Berichte eines Ereignisses wiedergäben, dass die Zeugen nicht immer korrekt Zeugenaussagen wiedergäben und dass eine Zeitungsstory „geglättet“ (angepasst) werdde, damit sie für die Allgemeinheit leichter zu lesen sei. Durch dieser „Glättung“ könnten solche Berichte verändert werden, indem Zeugenaussagen weggelassen oder modifiziert würden.

Jeder Zeitungsleser weiß, dass Maccabee in allen drei Punkten absolut Recht hat, und es verwundert, dass Klass das nicht bekannt sein sollte. Man mag ja über Klass sagen, was man will, aber dass er so naiv ist, fällt schwer zu glauben.

Nun kritisiert Klass diese Aussagen mit groß- und fettgedruckten Buchstaben, was im Internetjargon nichts anderes bedeutet als dass er schreit. In diesem Stil schreibt er:


„Im Hinblick auf diese verallgemeinerte Kritik der Genauigkeit der Reporter, sollte man erwarten, dass Maccabee genau zitieren würde, was er während eines aufgezeichneten Telefoninterviews mit Mrs. Trent sagte.“


Aus Maccabees Akten zitiert Klass eine kurze Story in „Life“ im Juni 1950 mit der Überschrift „Über die Wahrscheinlichkeit von anderen Zeugen“, in der Maccebee gesagt habe: „Niemand von den Nachbarn sah (die) Untertasse.“ Ebenso habe er zugegeben, dass keiner der zeitgenössischen Medien-Berichte irgendwelche anderen Zeugen erwähnt habe. Die erste Erwähnung weiterer Zeugen sei erst 19 Jahre später erfolgt, als Paul Trent von dem UFO-Forscher James McDonald gefragt wurde, ob es andere Zeugen gab. Paul Trent sagte, dass auch sein Vater das UFO gesehen hätte. Als McDonald ein Interesse daran zeigte, mit Trents Vater zu sprechen, wurde ihm mitgeteilt, dass dieser mittlerweile verstorben war.

Weiter zitiert er die Gesprächsausschnitte zwischen Maccabee und Mrs. Trent.

Laut Maccabees Papieren hätte Trent gesagt: „Mrs. Trent erzählte mir, dass ihre  Schwiegermutter es ebenfalls gesehen haben könnte.“

3. Feb. 1974: Maccabee fragte Mrs. Trent: „Haben Sie von irgendjemand anderem Kenntnis, der das, was Sie beschreiben, zur gleichen Zeit gesehen hat?“ Und Mrs. Trent antwortete: „Gut, ich weiß nicht. Es gab etliche von ihnen, die verschiedene Lichter und Dinge wie dieses gesehen haben.“

15. April 1975: Maccabee fragte Mrs. Trent: „Wissen Sie, ob irgendjemand anderes das gleiche Objekt zur gleichen Zeit wie Sie gesehen hat?“ Und Mrs. Trent erwiderte: „Meine Güte, ich weiß nicht…Die Leute reden darüber.“

22. Februar: 1976: „Als Maccabee – in Erwiderung meiner Fragen – einmal mehr fragte, ob es andere Zeugen des Original-Ereignisses gab, erhielt er eine durchweg abweichende Antwort. Mrs. Trent erwiderte: ‚Die Leute, die es sahen, sind beide tot.’“ Als Maccabee fragte, identifizierte sie den Vater und die Mutter ihres Ehemanns. Mrs. Trent fuhr fort und sagte, dass es eine andere Zeugin gab, die eine Meile entfernt wohnte. „’Sie sah das gleiche […] wie ich.’ Doch Mrs. Trent fügte hinzu, dass diese andere Zeugin, Mrs. Chaplin, ebenfalls verstorben war.

Als Maccabee Mrs. Trent fragte, wie sie zuerst von der UFO-Sichtung von Mrs. Chaplin hörte, erwiderte Mrs. Trent: „Es wurde mir von Mrs. Worth weitererzählt. Mrs. Trent erklärte Maccabee, dass Mrs. Worth indirekt durch einen gemeinsamen Freund von Mrs. Chaplin gehört habe. Ein paar Minuten später jedoch, änderte sie ihre Geschichte und sagte, dass sie von Mrs. Chaplins Sichtung direkt von ihr gehört habe: ,Sie näherte sich mir in der Kirche, nach dem der (Gottes-)Dienst zu Ende war und sagte: ‚Du weißt, das Objekt…das ihr saht und von dem ihr ein Foto aufnahmt, ich denke, dass ich das Objekt am gleichen Tag sah.’“ Maccabee habe ein Interesse daran ausgedrückt, mit Mrs. Worth zu sprechen. Er fragte, ob Mrs. Trent ihm ihre Telefonnummer mitteilen könnte, und Mr. Trent war damit einverstanden „Versuchen Sie, mit ihr ins Gespräch zu kommen, doch gewöhnlich meldet sie sich bei mir anstatt ich mich bei ihr.“

Während eines Telefon-Interviews zwischen Maccabee und Mrs. Trent am 9. März 1976 fragte Maccabee Klass zufolge nach Mrs. Worth’ Telefonnummer und Mrs. Trent habe geantwortet: „Sie ist weggezogen, seit sie das letzte Mal hier angerufen hat. …Ihre Schwester – ich konnte sie erreichen – und sie sagte, sie würde die Adresse für mich heraussuchen, so dass ich ihr [Mrs. Worth] schreiben könne. Doch sie wusste nicht…. Sie sagte, sie sei vor einem Monat weggezogen. Folglich kenne ich Ihre Adresse oder dergleichen nicht.“ Später während des Interviews habe sie gesagt: „Wie war es, als Mrs. Worth sie [Trents UFO-Sichtung] herausfand? Mrs. Trent soll folgendermaßen geantwortet haben: „Sie las es in der Zeitung …dann hat sie etwas gesehen, das aussah, wie das, worüber wir hier sprechen.“

Klass zufolge war Maccabee überrascht, dass Mrs. Trent das gleiche Objekt gesehen haben will und sagte, sie hätte auch Dinge gesehen, nur nicht so nah. Doch sie dachte, sie hätte „wahrscheinlich etwas gesehen, das wie es aussah – gleiche Zeit…“

Am 29. Mai 1975 versuchte es Maccabee Klass zufolge noch einmal über ihre Schwester in McMinnville und Mrs. Trent erwiderte: „Sie (Mr. Worths Schwester) ist gegangen. Sie ist zu ihrer Schwester gegangen – außer Landes.“ Maccebees Antwort: „Ich hoffe, dass Sie versuchen werden, in Kontakt mit Mr. Worth zu kommen, wenn sie [die Schwester] zurückkommt, so dass ich sie anrufen kann, wenn sie ein Telefon erhalten hat.” Mrs. Trent antwortete: „Ja, ich versuche herauszufinden, ob sie eines hat oder nicht. …Sie zog zweimal weg, seit sie hier wohnte“ (Erst zwei Monate früher, am 9. März, hatte sie Maccabee gesagt, dass Mrs. Worth einen Monat früher aus McMinnville weggezogen sei.

Acht Monate vergingen, bevor Maccabee Mrs. Trent erneut anrief und „kurioserweise’ habe er nicht gefragt, ob Mrs. Trent Mrs. Worth ausfindig machen konnte, und Mrs. Trent erwähnte die Angelegenheit nicht.

Dieser Satz scheint Klass ausgesprochen wichtig zu sein, denn er ist unterstrichen, in Fettschrift gehalten und zudem teilweise mit Großschrift versehen.

Fünf Jahre später, am 6. September 1982, während eines Telefongesprächs mit Maccabee, fragte Klass, ob Mrs. Trent mittlerweile Mrs. Worth, die doch die letzte überlebende Zeugin war, erreichen konnte und Maccabee sagte, dass er in den letzten fünf Jahren nicht mehr nachgefragt hätte.

Weitere drei Monate sollte es dauern, bis Maccabee Mrs. Trent anrief: Es war der 9. Dezember 1982, als sie ihm mitteilte, dass Mrs. Worth mittlerweise ebenfalls verstorben sei.

Tatsächlich scheint Mrs. Worth nirgendwo in Maccabees Artikel aufzutauchen. Ist es aber wirklich nötig, eine Zeugin, die bis zu ihrem Tod nie zu erreichen war, zu erwähnen? Reichen Floskeln wie „Sie las es in der Zeitung …dann hat sie das etwas gesehen, das aussah, wie das, worüber wir hier sprechen“ und „sie hätte ‚wahrscheinlich etwas gesehen, das wie es aussah – gleiche Zeit…’“, um sie überhaupt als Zeugin ernst zu nehmen? Faktisch spielt sie für die Beurteilung des Falles überhaupt keine Rolle. Klass aber scheint in den Krümeln zu suchen, um Maccabee indirekt vorwerfen zu können, dass er sich nicht genug darum bemüht habe, diese Zeugin zu erreichen. Sein direkter Vorwurf aber ist, dass Maccabee den Lesern seiner Artikel dies verschwiegen hätte.

Über die Zeugenlage schreibt Maccabee:


„Der kurzen Story im Life-Magazin vom Juni 1950 zufolge, hätte „keiner von Trents Nachbarn (die) Untertasse gesehen. […] Kein anderer Zeuge wurde in den anfänglichen Zeitungsberichten erwähnt, obwohl der Versuch, Mr. Trents Mutter per Telefon zu erreichen, in der Portland-Zeitung erwähnt wurde. […] Die erste Erwähnung von anderen Zeugen wurde durch Mr. Trent in einem Telefongespräch mit Dr. Mc Donald gemacht. […] Mr. Trent sagte, dass sein Vater das Objekt sah, als es nach Westen abwich und er und seine Frau zu Mr. Trents Vater und Mutter zuriefen, hinzusehen. Mrs. Trent erzählte mir, dass ihre Schwiegermutter es ebenfalls gesehen haben könnte. Sie sprach auch mit einer anderen möglichen Zeugin, deren Namen Chapin oder Chaplain war. (Mrs. Trent konnte sich nach all den Jahren nicht mehr genau an den Namen erinnern.)“ (http://brumac.8k.com/trent2b.html, Zugriff am 17.04.2012)


Hier fällt eines auf: Mrs. Trent konnte sich nicht mehr genau an den Namen der Zeugin erinnern, doch Klass, der soviel Wert auf Ausführlichkeit und Detailtreue legt und der sich auf Maccabee bezieht, weiß den Namen der Zeugin genau. Woher kannte er ihn? Da er als Quelle ausdrücklich Maccabees Daten nennt, hätte er den Namen eigentlich nicht kennen dürfen. Er wird doch nicht über dieses Detail hinweggegangen sein und zur Vereinfachung einfach eine Version ausgesucht bzw. eine dritte erstellt haben? Dann aber hätte er genau das getan, was er Maccabee vorwirft!


Hören wir aber was Maccabee weiter schreibt:


„Mrs. Trent zufolge kam Mrs. Chapin oder Chaplain eines Tages einige Wochen (oder Monate), nachdem sie die Bilder gesehen hatte, nach der Kirche zu Mrs. Trent und sagte: ,Sie wissen, dass das Objekt, das ihr gesehen und von dem ihr ein Foto gemacht habt…Ich denke, ich sah das gleiche Objekt, über das ihr als erstes (sic) darüber spracht.’ Und dann beschrieb ich es ihr (Mrs. Trent), und sie (Mrs. Chapin) sagte: ‚Ja, so sah es aus. Ich dachte zuerst, es sei eine Art Fallschirm. Nachdem ich in das Schriftstück sah, wusste ich ohne Weiteres, dass das das gleiche Ding war, das ich sah.’ Selbstverständlich erwartete ich nicht, dass dies die exakten Worte von Mrs. Chapin waren, die Mrs. Trent mir nach 26 Jahren sagte. Jedoch erzählte Mrs. Trent die Geschichte in einer ähnlichen Weise mehrere Male über die mehreren Jahre, in denen ich mit ihr sprach. Die Beschreibung des Objekts, das einem Fallschirm ähnelte, könnte eine Modifikation von Mrs. Chapins angeblicher Darstellung sein. Ich sage das, weil Mrs. Trent, im Gespräch mit mir und auch in dem ursprünglichen Zeitungsartikel, bezüglich des Objekts berichtete, dass das Objekt ‚einem ziemlich großen Fallschirm ohne die Halteseile, nur silbrig hell gemischt mit Bronze, ähnelte. Mrs. Trent zufolge, starb Mrs. Chapin um die 1970, folglich war sie 1967 am Leben, als Hartmann als Teil der Untersuchung sie interviewt haben könnte. Unglücklicherweise befragte Hartmann sie nie nach Zeugen. McDonald befragte 1969 Mr. Trent nach anderen Zeugen. Obwohl McDonald sowohl mit Mr. als auch Mrs. Trent sprach und Mr. Trents Vater erwähnte, dürfte er keine Kenntnis von Mrs. Chapin gehabt haben (oder sich nicht daran erinnern), dass Mrs. Chapin mit Mrs. Trent gesprochen hat. Obwohl McDonald mit Mrs. Trent sprach, gibt es keinen Beweis dafür, dass sie Mrs. Trent nach anderen Zeugen befragte.[…] In vielen Gesprächen, die über mehrere Jahre verteilt waren, wiederholte Mrs. Trent ihren Glauben an Mrs. Chapin (Chaplain). Falls sie ihre Story nur um mir einen Gefallen zu tun, erfunden hatte, um die Glaubwürdigkeit der Sichtung zu unterstützen, muss sie eine bemerkenswerte Erinnerung für detaillierte Lügen haben! […]“ (Ebenda, die Auslassungen enthalten Maccabees Quellen.)


Klass und Sheaffer versuchten auch, die Fotos zu diskreditieren.


So sagt Robert Sheaffer auf http://debunker.com/trent.html (Zugriff am 17.04.2012), dass nach den Aussagen des Untersuchers Joel Carpenter das UFO in Wirklichkeit ein Spiegel von einem alten Truck gewesen sein könnte, der als Modell für die angebliche UFO-Sichtung gedient haben könnte. Weiter sagt Sheaffer:


„Die UFOlogen behaupten, dass die Beleuchtung in den Trent-Fotos (normal für den Morgen, aber eine physikalische Unmöglichkeit für eine abendliche Aufnahme) durch sehr helle Wolken erzeugt wurde, die die Sonne reflektierten. Für sie unglücklicherweise sagt das U.S.-Wetter-Büro, dass es an diesem Abend überhaupt keine Wolken gab.“


Maccabee sagt zu dieser Aussage, die auch von Sheaffers Mitstreiter Klass geteilt wurde:


„Klass […] erhielt den Wetterbericht von McMinnville und fand ein meteorologisches Symbol, dass er als „vollkommen klar“ interpretierte. Tatsächlich bedeutet das Symbol jedoch „weniger als 10% Bewölkung, dabei ist die Anwesenheit von einigen Wolken innerhalb von 5-10 Meilen [etwa 8 -16 Kilometern] zulässig. […]“ (http://www.brumac.8k.com/trent2.html, Auslassungen sind Quellen, Einf. in eckigen Klammern durch den Autor.)


Klass und Sheaffer […] deuteten Maccabee zufolge den ziemlich scharf erscheinenden Schatten am Ende des Dachsparrens an der östlichen Garagenwand auf der linken Seite jedes Foto als Beweis, dass die Fotos eher am Morgen als am Abend aufgenommen wurden. Sheaffer folgerte, dass es „physikalisch unmöglich“ für eine Wolke sei, einen Schatten wie jene an der Garagenwand zu erzeugen. Wenn man den Abend als Zeit für die Aufnahme des Fotos ausschließe, sei die geschätzte Zeit ungefähr 7:23 Uhr, wenn die Sonne genau östlich der Garagenwand, ungefähr 25 Grad hoch stand.


Beweisfoto 1 Maccabee legt ein Bild vor, (Figure 3) das eine Ausschnittvergrößerung darstellen soll. Klass habe in der Annahme, dass es sich um einen Schwindel handelt, erklärt, warum die Trents den Abend gegenüber dem Morgen als angeblichen Sichtungszeitpunkt angegeben hätten. Um diese Zeit hätten die Farmer beim Essen gesessen, was das Fehlen von weiteren Zeugen plausibler mache. Jedoch, würde Klass’ Begründung, zum Fehlen anderer Farmer als Zeugen Maccabee zufolge, genauso gut auf ein auftauchendes „außergewöhnliches fliegendes Objekt“ am Abend passen.


Um abzuschätzen, ob die Schatten durch irgendeine andere Lichtquelle als der Sonne verursacht worden sein könnten, zum Beispiel durch eine helle reflektierende Wolke, hat Maccabee
a. die beschatteten Bilder analysiert, um herauszufinden, ob sie mit durch die Sonne verursachten 

Schatten übereinstimmten und

b. Schatten beobachtet und fotografiert, die von hellen Wolken bei Sonnenuntergang verursacht worden sind.

Diese beiden Herangehensweise an das Problem haben lt. Dr. Maccebee gezeigt, dass es für eine im Osten stehenden Wolke physikalisch möglich war, tatsächlich Schatten an der Garage zu werfen, die an ihren Kanten diffuser sind als man bei einem von der Sonne verursachten Schatten erwarten würde. Daher könne die Möglichkeit, dass eine helle Wolke im Osten die Schatten an der Garage der Trents verursacht hat, nicht ausgeschlossen werden.

Beweisfoto 2
Maccabee beruft sich auf Vergleichsaufnahmen, die im Sommer 1977 in Maryland entstanden, (s. Bild 4a/b)  -   um schlüssige Beweise für seine Annahme vorzulegen.

An einem Abend beobachtete Maccabee bei einer Kumulus-Wolke, die östlich seines Hauses bei Sonnenuntergang Schatten auf die Dachkante warf. So schnell wie möglich holte er seine Kamera, fotografierte die Dachkante und stellte ein Brett, gegen die Wand unter die Traufe, wie es im Bild 4a/4b (wie oben) gezeigt wird. Die Wolke, die die Schatten verursachte, war nicht besonders hell. Unglücklicherweise war die Wolke zu dieser Zeit durch irgendetwas abgedunkelt, als er die Fotos machte. Doch er glaubt, dass, wenn er die Wolke früher gesehen hätte, die Fotos deutlicher und schärfer gewesen wären.


Die Wolke verursachte jedenfalls Schatten, die ziemlich scharf waren – wie auf den Fotos der Trents. In einer früheren „Sichtung von Wolken (während des Sommers 1976, als er keine Kamera zur Hand hatte), sah er eine Wolke von 2-4 Grad Umfang bei ungefähr 8 bis 12 Grad Höhe.

 Diese durch den Sonnenuntergang beleuchtete Wolke war hell genug, um einen Schatten auf seinem Finger auf der weißen Oberfläche eines Autos zu verursachen, als seine Finger ungefähr einen Fuß (etwa 30 Zentimeter) von dem Wagen entfernt waren, ohne dass es zu einer Abschattung eines Teils des Himmel kam. Diese frühere Sichtung fand in Florida statt, während der fotografische Beweis in Maryland erlangt wurde. Maccabee stellt fest: „Es ist physikalisch möglich, ähnliche Schatten wie die an der Garagenwand der Trents zu verursachen.“

Nachdem Maccabee bewiesen hat, dass Wolken entsprechende Schatten werfen können, zeigt er, dass es zum Sichtungszeitpunkt im Osten der Garage der Trents eine helle, erleuchtete, Wolke gegeben haben könnte. Die Wetterberichte für McMinnville und Salem, Oregon, weisen jedenfalls darauf hin, dass es am Nachmittag der Sichtungstages Kumulus-Wolken in der Gegend gab.

Außer den Schatten-Daten gäbe es folglich andere Helligkeitsdaten auf den Trent-Fotos, die nahelegen, dass die Sonne nicht die Lichtquelle für das Licht östlich der Garage sei.

Die Helligkeitsdaten seien wesentlich geringer als man erwarten würde, wenn die frühe Morgensonne bei einer Elongation der Sonne nahe 25 Grad die Lichtquelle war. (http://www.brumac.8k.com/trent2.html, Zugriff am 17.04.2012)

Offensichtlich wurden die Fotos also tatsächlich am Abend des Sichtungstages gemacht und nicht am Morgen, und es gibt keinen Grund zur Annahme, dass es sich um eine Fälschung gehandelt hat. Dazu kommt die Glaubwürdigkeit der Trents, die von zahlreichen Personen, die sie kannten, bestätigt wurden.

(Ausführlichere Version in: Horn, Roland M: John A. Keel und der Stein der Weisen – Auf dem Weg zur Lösung des UFO-Phänomens. Twilight-line-Verlag, Wasungen 2013

Die nachfolgende Ergänzung wurde exklusiv fürs JUFOF erstellt):


Trotzdem blieb auch Maccebees Analyse nicht unumstritten.

So geht der bereits erwähnte UFO-Forscher Joel Carpenter auf die von Maccabee erstellten Seiten http://brumac.8k.com/Trent1.html, http://brumac.8k.com/trent1b.html und http://brumac.8k.com/trent2.html ein und stellt fest, dass unter  Verwendung die Sichtlinien, wie sie von Maccebee beschrieben wurden, die ungefähre Höhe von Trents und Hartmanns Kameralinsen durch grobe Triangulation mit der Hausverkleidung von Garage und Haus bestimmen könne. Während sich die Garagenverkleidung  zwischen den beiden Fotos anscheinend verändert, könne die ungefähre Höhe mit angemessener Genauigkeit bestimmt werden. Die Gebäudeverkleidungen seien nach Hartmann auf den Fotos 6,75 Zoll (etwa 17 cm) hoch gewesen. Man solle beachteten, dass sich die Linse im ersten Foto nachweislich über 36 Zoll (etwa 91 Zentimeter) über dem Boden auf dem ersten Foto und 40 Zoll (etwa 10 Zentimeter) auf dem zweiten Foto befindet. Wenn man dies mit dem Horizont von Hartmanns Kamera vergleiche, davon ausgehend, dass er die Fotos in aufrechter Position durch den an der Kamera angebrachten (Augen-)Sucher in stehender Position gemacht habe ergebe dies ungefähr 70 Zoll (etwa 1,83 Zentimeter) über dem Boden.  Der Hund auf dem Foto böte ebenfalls einen Vergleichspunkt. Offensichtlich befand sich Trents Kamera nur ein paar Zoll über dem Boden. Augenscheinlich, so folgert Carpenter, sei die Kamera nur ein paar Zoll höher als ihr Kopf gewesen, als das erste Foto aufgenommen wurde.

Er sagt:


„In den Bildern  unten [die in dieser Version leider nicht abgedruckt sind] werden die ungefähren Umrisse  der Fotos auf Hartmanns Foto projiziert, um zu helfen, die Bereiche zu lokalisieren.  Die ungefähren projizierten Positionen des UFOs werden angezeigt.  Beachten Sie, dass die Kamera auf jedem von Trents Bildern  nahe dem Boden lagen, deutlich unterhalb der stehenden Position von Hartmann gemacht wurden. Die Kamera ist nur ungefähr so hoch wie die Bodenleiste des Fensters am Haus.

Um das Kamera-Objektiv  auf genau die 36 Inches über den Boden zu positionieren, wie es notwendig ist, um Trents Photo 1 zu mit der Roamer [die von Trent verwendete Kamera war eine Roamer 1] in der waagerechte Position zu  duplizieren, wäre es notwendig, die Position, die unten gezeigt wird, anzunehmen [Foto nicht angehängt], falls den Schuss durch den Sucher auf dem Körper der Kamera gemacht hätte.“


(Kursivstellung durch Carpenter, Anm. in eckigen Klammern durch den Autor. Die leider fehlenden Bilder wurden auf der Seite http://www.ufx.org/mcminn/photo.htm mitsamt dem Bericht abgedruckt, doch leider ist die Seite nicht mehr online).


Wie dem auch sei, Carpenter führt seine Darstellung weiter aus und kommt zu dem Schluss, dass es nur zwei Szenarien gegeben haben könne:

1.    Trent benutzte den Aufsichtsucher, bei dem man von oben auf die Kamera blickt und aus der Bauchperspektive fotografieren kann; weil das Objekt ein aufgehängtes Objekt war, das sich nicht bewegte oder

2.    Er kniete und benutzte den Sucher am Körper der Kamera. Dies könne komfortabel bei einem entweder einem nahen Modell oder bei  entfernten Objekten [case object] sein.

Carpenter hält es für unwahrscheinlich, dass Trent in der Eile den Augensucher an der Kamera benutzte, sondern glaubt eher, dass er sich in dem verbauten Vorhof hinkniete, um zwei Fotos zu machen. (http://www.nicap.org/trentphoto.htm - Zugriff am 10.05.2012)

Damit ist aber auch nach Carpenters Untersuchungen die These von einem in die Luft geworfenen Objektes hinfällig.

JJ Valdes zitiert auf seinem Blog den Autor D. S. Gilmor, der in seinem Buch Scientific Study of Unidentified Flying Objects folgendes sagte:

„Eines der vielen UFO-Berichte, in denen alle Faktoren wie geometrischer,  psychologischer und physischer Art untersucht wurden, scheinen sich in Übereinstimmung zu befinden mit der Behauptung, dass außergewöhnliche fliegende Objekte, silberfarben, metallisch, scheibenförmig, mehr als zehn Meter im Durchmesser  und nachweislich künstlich sind, innerhalb der Sicht von zwei Zeugen flog.“


Und weiter, basierend auf eine Analyse einer, die zwischen 1966 und 1968 von der „ach so skeptischen“ University of Colorado durchführt wurde:


„Schließen Sie die Möglichkeit nicht aus, dass, dass das Objekt ein kleines Modell war, das von einem nahen Draht, der nicht aufgelöst wird, herunterhängt.


Valdes  kramt ein Bild aus einer Ausgabe des Life-Magazins hervor, in der über den Trent-Fall berichtet wurde. In der Ausgabe vom 26. Juni 1950 ist ein Foto zu sehen, das Trents Sohn auf einer Trittleiter stehend zeigt, die an einer Stelle stand, an der ein Modell an einem Stromkabel aufgehängt worden sein könnte.  Die Drähte sind auf dem Foto zu sehen. (http://trentufo.blogspot.de – Zugriff am 10.05.2013)

Icaco.fr ist eine Organisation, die sich speziell mit der Analyse und von Fotos und Videos von angeblichen UFOs befasst und die Impaco-Software auch verkauft. (http://www.ipaco.fr/page24.html – Zugriff am 23.05.20013)

Diese Organisation hat sich auch den Trent-Fall vorgenommen und eine entsprechende Analyse erstellt,  die am 13.03.2013 von Antoine Cousyn, François Louange and Geoff Quick veröffentlicht wurde.

Die Untersuchung enthält eine schnelle geometrische Annäherung, eine gründlichere geometrische Untersuchung und eine radimetrische Analyse.

Zusammengefasst kommen die Untersucher zum Schluss, dass es nur zwei Erklärungen geben könne:

1. Das UFO ist ein Modell, das in einer Entfernung von etwa 14 Fuß (etwa 4,30 Zentimeter) etwa drei Fuß (etwa 91 Zentimeter) unter dem unteren Draht hing.  Seine Größe betrug etwa 0,5  Fuß (15 Zentimeter). Das Objekt ist nicht dunkel (wenigstens der untere Teil). Zwischen den beiden Aufnahmen wächst die Entfernung des Objektes von der Kamera um zwei Fuß (etwa 60 Zentimeter) an. Zwischen beiden Aufnahmen weist das Objekt eine rückwärtsgerichtete taumelnde Bewegung von etwa 17° in der vertikalen Ebene der Sichtungsachse des UFOs auf, mit einer totalen rückwärts kippende Rotation von etwa 25° um den Durchmesser seiner runden Grundfläche durch, die senkrecht zu seiner Sichtlinie steht.

2. Das UFO ist ein unbekanntes Objekt in einer Entfernung von 200 Fuß (etwa 60 Meter) von der Kamera. Seine Größe (Durchmesser der runden Grundfläche) beträgt ungefähr sechs Fuß (knapp zwei Meter). Das Objekt ist schwarz.

Die Betreiber der Analyse halten  die erste Erklärung für wahrscheinlicher, weil sie konsistent mit allen Messungen sei, ohne dass man eine „exotische“ Annahme tätigen müsse. Diese Erklärung sei quasi-konsistent mit Maccabees fotometrischer Studie des Sichtlinien-Kreuzungspunktes.

Die zweite Erklärungsmöglichkeit verlangt die Annahme, dass das UFO sich exakt in Richtung der Sichtlinie bewegt habe, um die gleichbleibende Konstante seiner Differenz auf beiden Bildern zu erklären, oder dass es sich im Abstand zum Stromkabel überhaupt nicht bewegt habe.  Außerdem erfordere die zweite Erklärung, dass das UFO sich in 14% einer initialen maximalen Distanz von 200 Fuß entfernt habe, da der radiometrisch dunkelste Wert (oberer Teil) sich um 12 % abschwäche, was nicht in Einklang mit atmosphärischen Diffusions-Effekten gebracht werden könne.

So schließen die Untersucher, dass die überzeugendste Annahme jene sei, nachdem das Objekt von einem Stromdraht herabhing. (http://www.ipaco.fr/ReportMcMinnville.pdf - Zugriff am 10.05.2013)

In einer neueren Version dieses Artikels ist noch ein kurzer „Teil 2“ angehängt, der aufgrund weiterer Computer-Analysen beweisen soll, das der Draht an der Stelle, an der das Objekt aufgehängt worden sein soll, herunterhing und deshalb legen sich die Autoren hier auf die Hoax-These fest.

 Wie ich in Erfahrung bringen konnte, ist eine neue Analyse der IPACO-Studie in Arbeit. Sobald ich davon Kenntnis erhalte, werde ich diesen Artikel entsprechend ergänzen.

Auf dem Blog des UFO-Forschers Anthony Bragalia finden wir den Artikel „Make-believe in McMinnville: Famous 1950 Photos Faked“. In diesem Artikel bezieht sich Bragalia wie Valdes auf das Foto, das Trents Sohn auf der Trittleiter zeigt und bezeichnet diesen als „Daddys kleiner Helfer“. Er behauptet, dass sich dieses Foto auf der gleichen Filmrolle wie die angeblichen UFO-Fotos befände. Wenn sich Trent ein klein wenig gebückt hätte und die Fotos aus dieser Position aufgenommen hätte, hätte er die Möglichkeit, die Perspektive  des Fotos so aussehen zu lassen, dass es scheinbar eine größere Entfernung hatte, und doch halbwegs scharf auf dem Foto zu sehen war. Er meint, dass die Leiter dazu verwendet sein könnte, ein Modell von der Leiter aus in die Luft geworfen haben zu können oder von der Leiter aus an dem Stromkabel angebracht zu haben. Man könne es sich quasi aussuchen. (http://bragalia.blogspot.de/2012/12/make-believe-in-mcminnville-famous-1950.html - Zugriff am 10.05.2012)

Allerdings können wir das nicht wirklich, denn die Möglichkeit, dass das Objekt in die Luft geworfen sein könnte, haben wir bereits ausgeschlossen. Die Frage ist: Hing tatsächlich ein Modell am Stromkabel oder sahen die Trents tatsächlich ein unbekanntes Objekt in weiterer   Entfernung?

Als Grund für den Schwindel gibt Bragalia an, dass „ein Farmer Spaß hatte.“

Maccebee weist in einem Kommentar zu diesem Bericht darauf hin, dass die LIVE-Bilder, zu denen auch das Bild des Jungen auf der Leiter gehört, während der zweiten oder dritten Woche im Juni 1950 aufgenommen wurden, d. h. nach über einem Monat nach dem die UFO-Fotos entstanden. Bezüglich der technischen Details verweist er auf seine Webseiten http://brumac.8k.com/trent1.html und http://brumac.8k.com/trent1b.html. Weiter verweist er auf den Zeitungsreporter des Telephone Register, der gesagt hatte, dass die Trents gar nicht die Intelligenz hätten, eine solche Fälschung durchführen zu können. In diesem Zusammenhang fiel der Begriff „stupid“.


Maccabee sagt:


„In diesem Foto-Fall gibt es physikalische Evidenzen, die beweisen, dass das UFO (etwa einige tausend Fuß [ungefähr 300 Meter] entfernt und groß (ca. 30 Fuß [etwa neun Meter] und deswegen kein Schwindel war, wie es von Hartmann (einem Journalisten des Condon-Reports) ausgeführt wurde. Der Beweis ist, dass die relative Helligkeit des Bodens des UFO-Bildes. Hartmann „Nobel-Preis [-verdächtig] “ war, dass der beschattete Boden heller war als man es von einem Boden eines nahen (ca. 16 Fuß [knapp 5 Meter] großen) Objekts (ca. 5-Zoll [etwa 13 Zentimeter] im Durchmesser erwarten würde, selbst wenn der Boden so hell wie ein Blatt Papier wäre. Unter Verwendung einer konventionellen optischen Berechung die auf den Daten aus dem Foto-Negativ fußt, bestimmte er die Entfernung. Seine Schlussfolgerung, war, dass das Objekt entfernt war. Robert Sheaffer führte aus, dass die auf die Linse zurückzuführende „Schleierbildung“ (optische Lichtstreuung oder eine dünne Schicht von Schmutz/Fett auf der Linse) die Helligkeit der beschatteten Gebiete des Bildes erhöhen könnte. Er brachte ein  qualifiziertes Argument vor, das ich mittels Untersuchung verbesserte und quantitativ bestimmte. Ich demonstrierte, dass Schleierbildung groß genug war für die steigende Helligkeit, falls es keine anderen optischen Effekte war, die zur Helligkeit beitrug. Dann erkannte ich, dass es noch einen anderen Effekt gab, der nicht in Hartmanns Berechnung integriert war. Hartmann hat die relative Helligkeit eines Bildes einer entfernten, vertikalen weißen Hauswand gemessen und gleichgesetzt mit der relativen Helligkeit der horizontalen Boden-Oberfläche des UFOs, vorausgesetzt, dass dieses einen weißen Boden hatte. Ich maß die relative Helligkeit einer weißen Hauswand und die relative Helligkeit einer weißen horizontalen Oberfläche gesehen von unten und fand heraus, dass die horizontale Oberfläche halb so groß war wie die Hauswand. Wenn diese Berechnung den Effekt der Schleierbildung  berücksichtigt wurde, war der  Effekt der Schleierbildung „gecancellt“ und das Ergebnis war eine Entfernung, die mit Hartmanns Befund vergleichbar war.  (Beachte: Wenn der Boden dunkler oder kupfern war, wie es von den Zeugen berichtet wurde, würde die Berechung eine noch größere Entfernung und Größe ergeben.“


Maccabee betont, dass Hartmanns Berechnungen gerechtfertigt sind. Selbst wenn der Boden weiß war, war die Entfernung weit. Er sagt ebenso, dass die Fälschungsthese nicht im Einklang mit dem Charakter und der Lebensgeschichte der Trents stehe.


Man erkennt: Zwischen den Daten, die sich aus der digitalen Analyse von Cousyn et al. ergeben und Maccabees Aussagen gibt es gewaltige Unterschiede, wenn auch Cousyn al. die Echtheit der Fotos nicht völlig ausschließen (zumindest vor dem Hinzufügen des 2. Teils) und Maccebee die Möglichkeit einer Fälschung nicht vollkommen ausschließt. Man könnte argumentieren, dass die Veröffentlichung der Studie neueren Datums ist als Maccebees Kommentar auf die Bragalias Artikel. Tatsächlich datiert Bragalias Artikel auf den 16.12.2012, der Kommentar auf 22.12.2012, während die Analyse am 23.03.2013 veröffentlicht wurde. Die Annahme, dass neuere Informationen immer besser sind als vorangehende, wird oft von „Skeptikern“ vertreten. Doch erstens muss dies nicht zwangsläufig der Fall sein und zweitens wissen wir nicht, wann die Analyse erstellt worden ist. Dessen ungeachtet steht die Frage im Raum, ob man einer moderne digitale Analyse von Personen, die angetreten ist, um UFO-Fotos auf Echtheit zu untersuchen zwangläufig genauer sein muss als die Berechnungen eines dem UFO-Phänomen offener gegenüberstehenden Physiker, einem Fachmann auf dem Gebiet der Optik, und der die Fotos gründlich auf klassische Weise untersucht hat.


So lassen wir einen weiteren Fachmann zu Wort kommen: den Optometristen Dr. David Rudiak. Er betont wie Maccabee, dass die LIFE-Fotos nicht auf der gleichen Rolle waren wie es von Bragalia behauptet wurde, der die Fehlinformation anscheinend von dem Debunker Jim Oberg übernahm. Rudiak druckt ein Bild aus der LIFE ab, auf der die Trittleiter, auf die sich Bragalia u. a. bezog zu sehen ist, sowie (bei Vergrößerung) der Draht zu sehen ist, an von dem das vermeintliche Modell angeblich herunterhing. Rudiak zeigt anhand des Bilder, dass diese spezielle Leiter, die ungefähr sechs Fuß (knapp zwei) Meter hoch war, überhaupt nicht die ausreichende Höhe hatte, um das Modell ohne unmögliche Verrenkungen an den Draht zu hängen, da sie auf halbem Wege zum Draht endete. Doch selbst Trent, der etwas größer war als sein Sohn selbst hätte das vermeintliche Modell kaum an dem Draht anbringen können, ohne dass er hätte unsicher auf der obersten Sprosse der Leiter auf seinen Zehenspitzen stehen müssen.


Rudiak hat noch ein weiteres Argument dafür, warum das „Modell“ nicht über dem Draht aufgehängt worden sein  könne. So hätten sich die Sichtlinien auf den beiden UFO-Fotos vor den Drähten gekreuzt anstatt direkt unter ihnen.


Weiter schreibt er:


„Entweder Trent kniete und benutzte den direkten Sucher oder er stand  und verwendete den darüber. Er hätte die Fotos auf beiderlei Weise gemacht haben, obwohl einige Skeptiker argumentieren, dass er gekniet haben müsse und deswegen vorsichtig die Fotos dargestellt hätte. Ich finde dieses Argument nicht sehr überzeugend.“

(http://www.roswellproof.com/LIFE_Magazine_Trent_Photoshoot_1950.html)


Ich meine, die Argumente, die gegen die Fälschungshypothese und somit für die Echtheit der Bilder sprechen, überwiegen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hatten die Trents tatsächlich ein unbekanntes Objekt fotografiert.


Alle Bilder: Bruce Maccebee mit freundlicher Genehmigung

Dieser Artikel wurde erstmals in JUFOF Nr. 208 (04/2013) und Nr. 209 (05/2013) veröffentlicht:

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