Reinkarnation - Kommen wir mehrmals auf die Welt?

* von Roland M. Horn

Eine junge Französin hat bereits seit 1986 immer wieder denselben Traum. In diesem Traum sieht sie sich als Mann mit dem Namen "Benedict auf einem Friedhof spazieren gehen. Die junge Frau kann diesen Traum niemals vergessen - er wird zu einem Teil ihres Lebens.

Acht Jahre später bereist die junge Frau zum ersten Mal in ihrem Leben die Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie unter anderem auch den Bundesstaat Rhode Island im Nordosten der United Staates besucht. Sie geht dort schnurstracks auf einen Friedhof zu, und wie magisch angezogen nähert sie sich den alten Grabsteinen. Vor einem Stein stehend zuckt sie zusammen: Es ist das Grab aus ihren Träumen!

Wie versteinert blickt sie auf den Stein, und dort steht der Name: Benedict.

Ist es möglich, sich an frühere Leben zu erinnern? War diese junge Frau in einem früheren Leben tatsächlich dieser Mann, dessen irdische Hülle dort auf dem Friedhof begraben liegt?

Viele Menschen - auch Bekannte von mir in nicht geringer Zahl - haben ein gewisses "Feeling" - Sie fühlen sich zu besonderen Orten hingezogen. "Als ich einmal in einem Ort in Südfrankreich war", wusste ich sofort: "Hier habe ich schon einmal gelebt", berichtete mir einst eine ehemalige Arbeitskollegin. Andere fühlen sich zur See hingezogen oder haben eine besondere Beziehung zum Wald. Manche Menschen glauben sogar, dass sie sich an Episoden aus einem vergangenen Leben erinnern können. Andere wiederum erzählen unter Hypnose von früheren Leben. Natürlich können dies z.T. einfach vom Unterbewusstsein oder vom Hypnotisierten selbst produzierte bzw. erfundene Anekdoten sein, und oft scheint dies auch der Fall zu sein, doch in manchen Fällen gibt es erstaunlicherweise eine unabhängige Bestätigung. Und manchmal können Teile der Story bestätigt werden, während andere wiederum nicht zu stimmen scheinen. So verhält es auch im nachfolgend geschilderten Fall.

Der womöglich bekannteste Reinkarnationsfall überhaupt wurde in zahlreichen Hypnosesitzungen zwischen November 1952 und Oktober 1953 aufgearbeitet. Damals wurde Virginia Tighe in ein früheres Leben, das im Irland Anfang des 19. Jahrhunderts stattfand, zurückversetzt. Frau Tighe war 29 Jahre alt. Ihr Geburtsort war Madison in Wisconsin. Sie lebte von ihrem dritten Lebensjahr bis zur ihrer Hochzeit in Chicago. Mit Irland hatte sie sich zu keiner Zeit beschäftigt. In Hypnose versetzt begann Mrs Tighe jedoch in irischem Dialekt zu sprechen und zu erklären, Briget (Bridey), die Tochter protestantischer Eltern - Duncan und Kathleen Murphy - zu sein und mit ihnen in den Meadows in Cork zu leben. Ihr Bruder Duncan, der im Jahr 1796 geboren worden war, heiratete die Tochter einer Mrs Strayne, Aimée. Sie war die Leiterin einer Tagesschule, die Bridey im Alter von 15 Jahren besuchte.

Es war im Jahr 1818, als Bridey Murphy den Katholiken Brian Mc Carthy heiratete. Mrs Tighe führte in Hypnose sogar alle Verwanden ihres Mannes namentlich auf. Sie sprach auch von Ortschaften, durch die sie bei der Kutschfahrt nach Belfast, die sich an die Hochzeit anschloss, kam. Diese Ortschaften konnten allerdings auf keiner Landkarte gefunden werden.

Bridey Murphy und Brian Mac Carthy waren regelmäßige Kirchgänger, und gewöhnlich besuchten sie den Gottesdienst von Pater John Gorman. Virginia Tighe alias Bridey Murphy nannte sogar die Namen der Geschäfte, in denen sie regelmäßig einkauften und beschrieb die Geldstücke der damaligen Zeit korrekt. Außerdem gebrauchte sie eine große Anzahl irischer Redewendungen. Bridey Murphy war ein wenig mit der irischen Mythologie vertraut, und sie kannte ein paar irische Lieder und beherrschte irische Tänze. Einen solchen Tanz (The Morning Jig/Der Morgentanz) führte sie vollkommen korrekt auf, was von einer Dame betätigt wurde, deren Eltern den Tanz noch beherrschten. Virginia Tighe konnte in Hypnose auch eine damals übliche Zeremonie - nämlich das Küssen des Steins von Blarney - beschreiben. Wer diesen Stein küsste, dem wurde die Gabe der Überzeugungskraft geschenkt.

Die Geschichte hört sich so an, als ob Virginia Tighe in Hypnose vollkommen in das Stadium eines früheres Leben zurückgeführt worden sei, denn schließlich sprach sie ja irisch und als Bridey Murphy.

Die britischen UFO-Phänomen-Forscher Hilary Evans und John Spencer weisen jedoch darauf hin, dass Virginia Tighe (bei Hilary/Spencer heißt sie Ruth Simmons, möglicherweise ein Pseudonym) zwar irisch sprach, gleichzeitig jedoch das Wort "Candy" gebrauchte, das aus dem englisch-amerikanischen Sprachraum stammt und für etwas Süßes steht. Die Iren benutzen dieses Wort jedoch nie. Die Erinnerung ist also sicher nicht frei von nachträglich Erlebtem. Diese Tatsache gilt für die Regressions-Hypnose allgemein, sie ist sowohl für Reinkarnations-Rückführungen als auch für die hypnotische Rückführung von UFO-Entführten und anderen Hypnose-Regressionen, in denen nach verschütteten Erinnerungen gesucht wird, gültig.

Die Zeitschrift Empire schickte ihren Reporter William Barker für drei Wochen nach Irland, um die Aussagen der "Bridey Murphy" zu überprüfen. Das merkwürdige Ergebnis: Einige Tatsachen konnten betätigt werden, während sich andere als falsch erwiesen. Unwesentliche Details konnten nun als gesichert gelten, doch wichtige Ergebnisse waren nicht einmal erwähnt worden.

Ein Großteil der Angaben konnte gar nicht überprüft werden, denn beispielsweise die Daten des Geburts-, Hochzeits- und Todestages konnten nicht ermittelt werden, da in der zuständigen Grafschaft York bis zum Jahr 1864 keine derartigen Aufzeichnungen erhalten geblieben sind. Normalerweise wurden diese Daten damals in einer Familienbibel festgehalten, doch über den Verbleib einer solchen in diesem Falle ist nichts bekannt. Über die von Mrs. Tighe erwähnte St. Theresienkirche oder Pater Gorman konnte man in Belfast nichts in Erfahrung bringen, andererseits aber fand Barker heraus, dass zwei der Geschäfte, die von Mrs. Tighe alias Bridey Murphy genannt wurden, tatsächlich existiert hatten. Auch eine weitere Sache bestätigte sich: Mrs. Tighe hatte als Bridey Murphy behauptet, bei ihrer Beerdigung sei das irische Blasinstrument Uilean Pipes gespielt worden, und tatsächlich fand zu jener Zeit dieses Instrument aufgrund seines gedämpften Klanges gerne zu Beerdigungen Verwendung.

Es müssen also viele Fragen zu diesem Fall und diesem Themenkomplex überhaupt offen bleiben.


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