Der etwas andere Nachruf
Als mir am 08.11.2016 die Schlagzeile „Werner Walter ist
tot“, entgegenschlug, schockte mich die Nachricht, obwohl Werner und ich in der
letzten Zeit keinen Kontakt mehr hatten, sehr. Mich, der bereits nach dem Lesen
der Schlagzeile „Adam Cartwright ist tot“ Anfang 2010 Rotz und Wasser heulte,
weil mein Lieblingsschauspieler Pernell Roberts, einer der legendären
Cartwrights, verstorben war, erfüllte diese Schlagzeile umso mehr mit
Schmerz.
Als ich im Alter von 17 Jahren Eingang in die UFO-Szene
fand, wurde CENAP-Frontman Werner Walter zu meinem Mentor – er brachte mir das
skeptische Denken bei, nach dem ich vorher Anhänger der Extraterrestrier-These
war. Wir hielten gemeinsame Tagungen ab, brachten in enger Zusammenarbeit
Publikationen heraus und ließen an Silvester zusammen Party-Gag-Heißluftballons
steigen.
Werner Walter war kein einfacher Mensch. Das bin ich auch
nicht. Und so kam es, dass wir mehrmals in heftigen Streit gerieten.
Diskussionen arteten aus, was durch Werners eher ungehobelte Art nicht gerade
abgemildert wurde, und zwischendurch versöhnten wir uns immer wieder. Doch als
Werner immer mehr in Richtung „Ideologischer Skeptiker“ ging, schlug ich einen
anderen Weg ein. Die Fronten verhärteten sich und schließlich ging der Kontakt
gänzlich verloren.
Vielleicht wird der unverbesserliche Skeptiker mittlerweile
gemerkt haben, dass es doch ein Leben nach dem Tod gibt, und vielleicht werden
wir uns – in hoffentlich erst ferner Zukunft – auf der anderen Seite wieder
treffen – Werner Walter und ich. Und Pernell Roberts wird vielleicht auch dort
sein.
Roland M. Horn