Einsame Sterne im Weltall
"Hubble findet Intergalaktische Sterne", so lautete eine Schlagzeile der "Hubble Space Telescope News" vom 14.01.1997.
Nachfolgend der Text ins Deutsche übersetzt:
Das Hubble Space Teleskop der NASA hat eine langgesuchte Population von "Stellaren Ausgestoßenen" aufgespürt. Sterne, die aus ihrer Heimatgalaxie in den leeren intergalaktischen Raum hinausgeworfen wurden. Das ist das erste Mal, daß Sterne in mehr als 300.000 Lj. (drei Milchstraßen im Durchmesser) von der nächsten großen Galaxie entfernt aufgespürt worden sind.
Die isolierten Sterne sind im Virgo-Galaxienhaufen beheimatet, der ungefähr 60 Lj. entfernt ist. Die Ergebnisse legen nahe, daß diese Population aus "einsamen Sternen" 10 % der Masse des Virgo-Haufens ausmachen, oder aber eine Trillion sonnenähnlicher Sterne treiben unter den 2500 Galaxien in Virgo.
"Unsere Entdeckung bietet ein neues Werkzeug, um Galaxien zu studieren," sagte Harry Ferguson vom Space Teleskop Institute in Baltimore, Maryland.
Die Verteilung der Sterne in Virgo könnte den Astronomen helfen, die wahrscheinliche Verteilung von dunkler Materie im Haufen zu untersuchen. (Dunkle Materie ist ein unbekannter Materietypus, der die größte Masse im Universum darstellt.)
Ein anderes mögliches Nebenprodukt ist, daß die entdeckten Sterne, die hellsten Mitglieder der Roten-Riesen-Klasse, als "Standardkerzen" (Sterne, die verwendet werden können, um Entfernungen zu eichen) dienen könnten, eine unabhängige Methode für das Messen kosmologischer Entfernungen zu Virgo. Solche Messungen sind der Schlüssel zur Bestimmung der Expansions-Rate und des Alters des Universums.
Diese Resultate sind bei dem 189sten Treffen der American Astronomical Society in Toronto, Canada, durch Ferguson und seinen Co-Untersucher Nial Tanvir (University of Cambridge, UK) und Ted von Hippel (University von Wisconsin, Madison) präsentiert worden.
Die Existenz intergalaktischer Sterne wurden vorhergesagt, sie sollten als ein Ergebnis von Galaxie-Interaktionen und Fusionen, die früh in der Geschichte des Haufens stattfanden, existieren. Diese nahen Begegnungen sollten Sterne aus ihrer Heimatgalaxie herausgerissen und in den intergalaktischen Raum hinausgeworfen haben, wo sie frei vom Schwerkraft-Einfluß einer einzigen Galaxie dahindriften.
Es wurde vorhergesagt, daß die Sterne als ein diffuses Übermaß von Licht im Virgo erscheinen sollten, und es gab zuvor gemachte Beobachtungen von bodenstationierten Teleskopen, die genau einen solchen Überfluß beobachtet haben. "Jedoch gibt es große Unsicherheiten in den am Boden gemachten Messungen, und es ist nicht klar, ob das diffuse Licht aus Galaxien stammt, die zu lichtschwach sind, um einzeln entdeckt zu werden oder aus einem einheitlichen See aus Sternen", sagte Ferguson.
Die zufällige Entdeckung von Planetarischen Nebeln (Überresten von Sternen) im Jahre 1996 in Virgo, die so weit entfernt von jeglicher Galaxie sind, offerieren zusätzliche Beweise dafür, daß eine solche Population tatsächlich existiert.
Die Hubble-Astronomen fanden die Hintergrund-Sterne durch das Belichten eines "leeren" Himmelsabschnittes im Virgo. Die Position ist in der Umgebung der gigantischen elliptischen Galaxie M 87 im Virgo-Zentrum, jedoch zu von einer Galaxie entfernt, als daß die Sterne Mitglieder von M 87’s Halo sein könnten. Das Virgo-Feld wurde mit dem HDF(Hubble Deep Field)-Bild verglichen, das eine Region des Himmels ohne irgendeinen nahen Galaxie-Haufen repräsentiert.
Mit dem HDF, das als Kontrolle diente, zählten die Astronomen annähernd 600 Quellen bis herunter zu 27.8 magnitude.
Die Sterne sind helle Roten-Riesen-Sterne in einem späten Stadium ihres Lebens. Wahrscheinlich sind sie viele lichtschwache Sterne. Vielleicht 10 Mio. in dem gleichen Feld, aber unter Hubbles Wahrnehmungsvermögen.
"Diese Sterne sind wirklich intergalaktisch, weil sie derart isoliert sind, ihre Bewegung wird wahrscheinlich von dem Schwerkraftfeld des Haufens als Ganzes regiert, weniger durch den Schwerkraftzug irgendeiner Galaxie", sagte Ferguson.
Das Space Telscope Imagiing Spectograph (STIS) und die Near Infrared Camera sowie das Multi-Objekt-Spectrometer (NICMOS), das im Februar 1997 eingesetzt wurde, werden verwendet werden, um die Geschichte der stellaren Ausgestoßenen zu verstehen.
Vergleiche von schweren Elementen, die üppig in den "einsamen" Sternen und in der Virgo-Galaxie vorkommen, sollten helfen zu enthüllen, ob die Sterne, die aus den Randgebieten von immer noch existierten Galaxien auswanderten, die Reste der Galaxien sind, die vollkommen zerrissen wurden, oder ob sie irgendwie in den dunklen Bereichen des intergalaktischen Weltraumes geformt wurden.
Das nachfolgend beschriebene Bild finden Sie hier.
Bildbeschreibung:
Dies ist ein künstlerisches Konzept aus der Sicht eines nächtlichen Blickes von der Oberfläche eines hypothetischen Planeten, der einen "intergalaktischen" Stern im Virgo-Galaxienhaufen umkreist; basierend auf jüngste Untersuchungen mit dem Hubble Space Teleskop der NASA.
Vor Millionen von Jahren könnte der Stern durch eine Kollision oder eine enge Begegnung zwischen Galaxien aus seiner Heimatgalaxie herausgeworfen worden sein, hinaus in die dunkle Leere des intergalaktischen Raumes. Nun, als ein gealteter roter Superriesen-Stern, überflutet sein dumpfes kirschrotes Glühen die desolate Landschaft.
Das Hubble Space Teleskope entdeckte 600 ähnliche "geächtete" Sterne in einer kleinen Region im Virgo-Haufen, 60 Mio. Lj. von der Erde entfernt. Die entdeckten Sterne sind helle roten Riesen. Viele nicht so helle Sterne, die sich unterhalb von Hubbles Auflösungsvermögen befinden, könnten ebenso darunter sein.
Diese Sterne sind wirklich "intergalaktisch", weil sie so isoliert sind, daß ihre Bewegung vermutlich durch das Schwerkraft-Feld des Haufen als Ganzes regiert wird, weniger durch den Schwerkraftzug einer einzigen Galaxie.
Der nächtliche Himmel in dieser imaginären Sicht enthält nur das gedimmte verschwommene Glühen von elliptischen und spiralförmigen Virgo-Galaxien - einzelne Sterne sind zu weit entfernt, um gesehen werden zu können.
Die hellste Galaxie auf dem Bild ist M 87, eine gigantische elliptische Galaxie, die ein Schwarzes Loch sowie einen sichtbaren Jet von Hochgeschwindigkeits-Partikeln enthält.
Illustration: James Gitlin (STScI)
Ende 1996 wurde mit die Press Release Nr. STsSI-
PR 96-36 zugemailt. Lesen Sie nachfolgend meine Übersetzung und klicken
Sie sich zu den Bildern und lesen Sie die Beschreibungen.
Hubble erspäht Überschall-"Kometen-Wolken" im Herzen einer Galaxie
Analysen von dramatischen Bildern vom Hubble-Space-Teleskop enthüllen immense kometen-förmige Gas-Knoten im Herzen der Cartwheel-Galaxie, einer eigenartigen wie ein Wagenrad geformten Galaxie.
Ihre Entdeckung könnte eventuell erklären helfen, warum das Zentrum der Cartwheel-Galaxie wenig Sternformationen hat, und was die ungewöhnlichen Speichen-Muster zwischen dem hellen äußeren Ring von jungen Sternen und dem mysteriösen staubigen galaktischen Nucleus verursacht.
Ein Team aus Astronomen benutzten die Wide Field Camera 2 von Hubble, um den Nucleus der Cartwheel Galaxie zu untersuchen, welche ein ungewöhnliches Netzwerk aus staubigen Spuren hat, aber gigantischer Sterngeburt-Regionen ermangelt, die in unserer Milchstraßen-Galaxie gefunden worden sind. Sie waren überrascht, kometenähnliche Features, die eine staubige Spur kreuzen, zu finden.
Die Objekte, die durch Hubble entdeckt wurden, sind nicht wirklich Kometen, weil sie viel zu gewaltig sind. Die "Köpfe" sind ein paar Hundert Lj. lang, der längste ist nahezu 5.000 Lj. lang.
Die "Kometen-Köpfe" sind meist ähnlich gewaltigen Wolken aus molekularem Sauerstoff, ähnlich denen, die in unserer Milchstraße gefunden worden sind. Die "Schweife" sind eine weißglühende Welle aus glühend-heißen Gasen und möglicherweise neugeborenen Sternen, wie hervorgehoben durch ihre bläuliche Farbe auf den Hubble- Bildern.
Die Strukturen sehen aus wie Kometen, weil sie offensichtlich das Ergebnis einer Kollision zwischen Hochgeschwindigkeits-und sich langsamer bewegendem Material sind. Dies kreiert eine pfeilspitzenförmiges Muster, welches ein Bogen-Schock genannt wird, ähnlich dem Kielwasser eines Bootes, welches über einen See düst. Untersucher schlossen, daß der Strudel aufgewirbelt worden war durch eine beinahe Kopf- an Kopf-Kollision zwischen der Cartwheel-Galaxie und einer kleineren Galaxie, 200 Mio. Lichtjahre entfernt. Dies macht die Cartwheel-Galaxie zu einem einzigartigem Laboratorium um gewaltige Kolissionen zwischen massiven Wolken und dem großen Ausmaß von "Wellen" aus Gas, welches bei der Kolission gebildet worden war, zu studieren.
Eine mögliche Erklärung für diese Features resultiert aus der Tatsache, daß während er Kollision Gas-Wellen nach innen gezogen worden sind, die jedoch nachher wieder freigegeben wurden, um in ihre ursprüngliche Position zu schwingen wie eine angezupfte Gitarrenseite. (Diese Schwingungen sind um den Balance-Punkt zwischen Zentrifugal-und Anziehungskräften). Kometen können entstehen, wenn große Wolken den Weltraum mit nahezu 700.000 Meilen in der Stunde durchpflügen, in einen Ring aus Gas und Staub einschlagen, der als Teil der nächsten Schwingungen. nach außen gedrückt wird.
Eine zweite Erklärung ist die, daß die Speichen und "Kometen" ein späteres Stadium repräsentieren könnten, in welchem Materie in die Galaxis zurückzufallen begann, - ein Phänomen, das in den anderen ringförmigen Galaxien meist nicht gesehen worden war, die jünger sind als die Cartwheel. In diesem Szenario wurden die molekularen Wolken, die "Kometenköpfe" zuerst aus der Galaxie herausgespritzt, und wie ein Baseball, der in die Luft geworfen worden war, verlangsamten sich die Wolken und fielen dann zurück in die Galaxie. Als sie herunterstürzten, da erhitzten sie lokales interstellares Gas zu mehr als einer Million Grad Fahrenheit.
Die neuen Ergebnisse werden durch Curt Struck, Philip Appleton (Iowa State University), Kirk Borne (Hughes STX Cooperation) und Ray Lucas (Space Telescope Science University) gemacht. Ihre Resultate erschienen in der November-Ausgabe des Astronomical Journal. Die rätselhaften Befunde nennen eine Vielzahl von nachfolgenden Beobachtungen, beinhaltend Spektroskopien der Kometen von Röntgen-Beobachtungen um nach dem erschütterndem Gas im Kern zu suchen.
Die Cartwheel-Galaxie liegt 500 Jahre entfernt im Sternbild Bildhauer.
Bildbeschreibung von STsCI-PRC 96-36a: Cartwheel Details
Hubble-Bilder entdecken gewaltige kometenartige Objekte im Herzen der Galaxie
Untersucher, die die dramatischen Bilder der Cartwheel-Galaxie analysierten, haben immense kometenartige Gas-Wolken entdeckt, die mit nahezu 700 000 mph durch das Herz der Galaxie düsen.
Bild links: 500 Mio. Lj. entfernt im Sternbild Bildhauer gelegen, sieht die Galaxie aus wie ein Wagenrad. Der Kern der Galaxie ist das helle Objekt im Zentrum des Bilder; die speicherartigen Strukturen sind Büschel aus Material, die den Kern mit dem äußeren Ring von jungen Sternen verbindet. Die ungewöhnliche Galaxien-Konfiguration war durch eine nahe Kopf- an Kopf-Kolission mit einer kleinen Galaxie gebildet worden, die ungefähr 200 Millionen Jahren entfernt.
Bild rechts: Die Nahaufnahmen des Galaxien-Kerns enthüllt die kometenartigen Gaswolken. Diesen Knoten sind meist eingedämmt zu den Ecken auf der linken Seite und erscheinen als weiße Streifen innerhalb des blauen Ringes. Die "Köpfe" sind ein paar hundert Lichtjahre im Durchmesser; die Schweife sind mehr als 1000 Lichtjahre lang, der längste davon ist nahezu 5000 Lj. Die Strukturen sehen aus wie Kometen, weil sie höchstwahrscheinlich durch eine Kollision zwischen Hochgeschwindigkeits- und sich-langsamer-bewegendes Material gebildet wurden. Diese Kollision bildete einen Schock, welcher der Welle eines Bootes ähnelt, das über einen See düst.
Die Bilder waren durch die Wide Field and Planetary Camera 2 am 16. und 17. Oktober 1994 aufgenommen worden.
Herausgeber: Curt Struck und Philip Appleton (Iowa State University), Kirk Borne (Hughes STX Cooperation) und Ray Lucas (Space Telskop Science Institute) und NASA.
Bild: STScI-PRC-96-36c, veröffentlicht am 25. November 1996
Bild STsCI - PRC 96-36b: Cartwheel Composite
Bitte hier klicken,
um das Bild einzusehen
Bildbeschreibung:
Hubble-Bilder enthüllen gewaltige kometenartige Objekte im Herzen der Galaxie
Unten links: Die Cartwheel ist Teil einer Gruppe von vier Galaxien, wie in diese Bildkollage von bodenstationierten optischen und Radioteleskopen und der Wide Field and Planetary Camera 2 Hubble-Weltraum-Teleskop gezeigt wird; die 500 Mio. Jahre entfernt im Sternbild Bildhauer gelegen ist, die Galaxie (lokalisiert neben der rechten unteren Ecke) sieht aus wie ein Wagenrad. Der Kern der Galaxie ist das helle Objekt im Zentrum; die Speichen sind Material-Büschel, die den Kern mit dem äußeren Ring aus jungen Sternen verbinden. Die ungewöhnliche Konfiguration war gebildet worden durch eine beinahe Kopf- an Kopf-Kolission mit einer kleinen Galaxie ungefähr 200 Mio. Jahre entfernt.
Der Strom grünen Materials zwischen der Cartwheel und der oberen linken Ecke ist neutrales Wassserstoff-Gas, welches aufgenommen wurden ist in Radio-Wellenlängen durch die sehr ausgedehnte Anordnung von Radio-Teleskopen in New Mexico. Die Brücke neutralen Wasserstoffes könnten mit den kometenartigen und speicherähnlichen Strukturen zusammenhängen, die im Zentrum der Cartwheel-Galaxie gesehen worden sind.
Bild rechts: Der Kern der Cartwheel wird in diesem HST farbkodierten
Bild gezeigt. Die kometenartigen Gas-Knoten sind meist zu der Ecke auf
der linken Seite hin begrenzt. Sie sind die blauen Knoten, die in dem halbrunden
Muster rund um das Zentrum des Kern angeordnet sind. Die "Köpfe" sind
ein paar hundert Lichtjahre im Durchmesser; die Schwänze sind mehr
als 1000 Lj. lang, die längste davon ist nahe 5000 Lj. Die Strukturen
sehen aus wie Kometen, weil sie wahrscheinlich erzeugt worden sind durch
einen Kollision zwischen Hochgeschwindigkeits- und sich langsamer bewegendem
Material. Die Kollision erzeugte ein pfeilspitzenförmiges Muster,
welches einen Bogenschock - welcher einer Welle eines Bootes gleicht, das
über einen See düst, ähnelt.
Die Kollage wurde zusammengestellt von Bildern, die der sehr großen Anordnung von Radio-Teleskopen in Chile und der Wide Field and Planetary Camera 2 des HST.
Das rechte Bild wurde am 16. Und 17. Oktober 1994 mit der Hubble Wide Field and Planetary Camera 2 aufgenommen.
Herausgeber: Die Hubble-Bilder waren aufgenommen worden durch Curt Struck und Philip Appleton (Iowa State University), Kirk Borne (Hughes, STX Cooperation) und Ray Lucas (Telescope Science Institute) und NASA, Das VLA Radio-Teleskop-Bild war aufgenommen worden durch Jim Higdon (Australia Telescope National Facilitiy 's Paul Wild Observatory, einer nationalen Stiftungs-Einrichtung, die unter der Association of Universities for Research in Astronomy, Inc. operiert. Die Cerro Toledo-Bilder waren durch Victor Blanco aufgenommen worden.Das Cerro Tolodo Inter-American Observatory wird unterhalten durch die Association of Universities for Research in Astronomy, Inc., unter übereinkommen mit der National Science Foundation als Teil des National Astronomy Obersvatories.
Bild: Bild: STScI-PRC-96-36c, veröffentlicht am 25.
November 1996
STsCI-PRC 96-36c Cartwheel Illustration:
Hier
finden Sie die Illustration
Bildbeschreibung:
Illustration von kometenartigen Objekten, die durch die Ecke der Galaxie rasen
Diese künstlerische Illustration stellt uns eine "Fensterplatz"- Ansicht von kometenartigen Gaswolken zur Verfügung, die mit 700 000 mph durch die Galaxie düsen. Die großen orangen und gelben pfannkuchenartigen Objekte ist die Ecke der Galaxie, und die weißen Streifen ihre Kanten entlang sind die kometenartigen Objekte. Die Objekte waren wahrscheinlich hervorgebracht worden durch eine Kollision zwischen Hochgeschwindigkeits- und sich langsamer-bewegendem Material. Die "Köpfe" sind ein paar hundert Lichtjahre im Durchmesser; die Schweife sind viele Tausend Lichtjahre entfernt. Der String hellen Lichtes im Hintergrund ist der äußere Ring der Galaxie aus jüngeren Sternen. Die Galaxie liegt 500 Mio. Lichtjahre entfernt im Sternbild Bildhauer.
Herausgeber: J. Gitlin (Space Telescope Science Institute),
und NASA.
Bild: STScI-PRC-96-36c, veröffentlicht am 25. November
1996
Supernova-Druckwelle beginnt Formen anzunehmen
Durch die hellste Supernova in vier Jahrhunderten, die am südlichen Himmel aufleuchtete, vor beinahe exakt 10 Jahren am 23. Februar 1987, haben Astronomen ein Jahrzehnt erwartet, in dem der sich aufblähende Feuerball groß genug werden würde – ungefähr 1/6 eines Lichtjahres, um vom Erdorbit aus mit dem Hubble-Space-Teleskop (HST) der NASA aufgelöst werden zu können.
Die Astronomen gaben am 14. Januar bekannt, daß eine enge Überwachung der Supernova (genannt SN1987) mit der scharfen Sicht des HST eine 1/10tel Lichtjahre lange hantelförmige Struktur, bestehend aus zwei Trümmerteilen, die sich in nahezu 6 Millionen Meilen in der Stunde voneinander wegbewegt haben, aufgelöst hat.
"Diese Struktur ist eine kleine Überraschung", sage Jason Pun vom Goddard Space Flight Center, Greenbelt, Maryland. "Dies ist das erste Mal, daß wir die Geometrie der Explosion sehen können, und daß wir es mit einem großen glühenden Ring, der die Supernova umgibt, in Verbindung bringen können, welches eine Uhrglas-Form hat. Die Bilder könnten wichtige Hinweise auf die Dynamik der Supernova-Explosion und der Struktur des vorangegangenen Sterns hervorbringen.
Pun sagte, daß das schummerige Gebiet zischen den Trümmer- Teilen mit dem äquatorialen Material-Gürtel in Verbindung stehen könnte, welcher um die Supernova herum gesehen wurde, der existierte, bevor der Stern explodierte. Der Ring wurde 1987 durch die Supernova erleuchtet, und er wird seither langsam blasser.
Immer wieder seit der Selbstzerstörung des Sternes im Jahre 1987, wurde Astronomen bewußt, daß sich eine Einmal-im-Leben-Gelegenheit bot, weil er der Erde nahe genug war, um Bilder von der Explosion in verschiedenen Stadien und nach irgendwelchen Veränderungen in Form und Dynamik zu sehen.
Die späteren Befunde sind das Ergebnis von den der Supernova - Intensive Study Collaboration, die geführt wurde von Professor Robert Kirshner vom Harvard-Smithonian-Center für Astrophysik in Camebridge, Massechussets. Bilder von SN1987A wurden aufgenommen im September 1984, März 1995 und Februar 1996 mit der Wide Field and Planetary Camera 2 (WFPC2). Diese Resultate wurden am 17. Januar 1997 beim 189sten Treffen der American Astronomical Society in Toronto, Canada durch Co-Untersucher Pun präsentiert.
Die Explosion der Supernova-Trümmer schien senkrecht zur Ebene des innen Ringes zu sein. Dies legt nahe, daß, gleich welche Proportionen dieser Prä-Supernova-Stern hatte, solch eine Rotation oder die Existenz eines Begleit-Sternes, der verantwortlich ist für die Bildung des Inneren Ringes, die Dynamik der Explosion ebenso beeinflußt haben könnte.
Die Explosion war 10 Jahre vorher ausgelöst worden, als der Zusammenbruch des Kerns des Sternes eine Druckwelle von Neurinos aussandte, welche die inneren Schichten des Sternes bis zu 10 Mio. Grad Fahrenheit erhitzte. Dies löste eine Schockwelle aus, welche dann den Stern auseinanderriß und die Trümmer durch den Weltraum rasen ließ. Der Feuerball hat sich seither abgekühlt (auf ein paar Hundert Grad Fahrenheit) und die Trümmer sind nun durch nukleare Energie aus dem Zerfall des radioaktiven Kerns, der durch die Explosion erzeugt wurde, erhitzt.
Das Space-Telescope Imagiing Spectograph (STIS) sowie die Near Infrared Camera und das Multi-Object-Spectrometer (NICMOS), vorgesehen zur Installation auf Hubble in diesem Februar, werden benutzt werden, um eine räumlich aufgelöste Geschwindigkeits-Karte der Trümmer zu erhalten, die Informationen über die physikalischen Bedingungen der beiden Kleckse zur Verfügung stellen wird.
Von den Trümmern wird erwartet, daß sie mit dem inneren Ring noch vor dem Jahre 2002 kollidieren. Diese Kollision wird all das dunkle Neblige erleuchten, welches die Supernova umgibt, und sie wird neue Hinweise bezüglich der Natur und der Entwicklung der stellaren Entwicklung zur Verfügung stellen.
Das
nachfolgend besprochende Bild und den Orginaltext finden Sie HIER!
Bildbesprechung:
Hubble enthüllt die Struktur der Supernova 1987A
Dieses Hubble Space Teleskop-Bild zeigt die Supernova 1987A und seine Nachbarschaft. Die Serie von vier Tafeln zeigt die Entwicklung der 1987A- Trümmer vom Februar 1994 bis zum Februar 1996; Material aus dem stellaren Inneren wurde während der Supernova-Explosion im Februar 1987 in den Weltraum hinaus ausgeworfen. Die Explosions-Trümmer expandieren mit nahezu 6 Millionen Meilen in der Stunde. Zehn Jahre nach der Explosion ist dieser kosmische Feuerball groß genug, etwa 1/6 Lichtjahre im Durchmesser, um vom Erdorbit aus aufgelöst zu werden mittels des Hubble Space Teleskops. Die Trümmer sind in zwei gegensätzliche Kleckse aufgelöst, und sie sind im Inneren trübe. Die offensichtliche Auswurf-Richtung ist die gleiche wie die kurzen Achsen des hellen inneren Ringes, der die Supernova umgibt. Dies legt nahe, daß die Explosion aus der Ebene des Ringes hinaus gerichtet ist. Der Ring wurde vermutlich aus Material gebildet, welches vom Rest-Supernova-Stern im letzten Stadium seiner Entwicklung verloren wurde.
Die Supernova 1987A ist 167000 Lichtjahre entfernt von der Erde in der Großen Magellanschen Wolke beheimatet.
Das Teleskop fing die Bilder ein mittels der Wide Field and Planetary Camera 2. Das zentrale Bild der Supernova und das Ring-System wurden im Licht, welches vom Stickstoff abgestrahlt wurde (658 Nanometer) am 24. September 1994 aufgenommen. Die Serie von Trümmer-Bildern wurde unter Benutzung eines Sichtbar-Licht-Filters von Wellenlängen um die 550 Nanometer (von links nach rechts) am 4. Februar 1994, am 24. September 1994, am 5. März 1995 und am 6. Februar 1996 aufgenommen.
Verdienst: Chun Shing Jason Pun (NASA/GSFC), Robert P. Kirschner (Harvard-Smithonian Center for Astrophysics) und NASA
Bild: STScI-PR97 -03; veröffentlicht am 14. Januar 1997
Roland M. Horn
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