Brennpunkt Tempelberg

* von Roland M. Horn

In meinem Buch „Geheimagenten aus der Zukunft“ (2002 erschienen) betrachtete ich ausführlich die Erscheinungen des Hesekiel und insbesondere seine Schau eines ihm fremdartig erscheinenden Tempels. (Ab Kapitel 40) Hesekiel befand sich während der Niederschrift in der babylonischen Gefangenschaft und der Tempel Salomos war zu jener Zeit bereits zerstört. Viele Präastronautiker sind zu dem Schluss gelangt, dass dieser Tempel auf einem anderen Teil der Welt (Südamerika, Indien) gestanden haben müsse. Ein Tempel in Jerusalem könne es nicht gewesen sein, denn hierzu passe die Beschreibung, die uns Hesekiel gibt, nicht. Hesekiel erkannte das vermeintliche Jerusalem kaum wieder. Wenn man jedoch die Prophezeiungen des Propheten Sacharia (Kap. 14) hinzunimmt, wird einem schnell klar, dass die Gegend um Jerusalem sich in einer von Sacharia aus gesehenen fernen Zukunft verändern wird, so dass Hesekiels Beschreibungen durchaus zutreffen könnte. Wenn Hesekiel also tatsächlich in einem zukünftigen Tempel war, müsse man unterstellen, dass er keine Welt-, sondern eine Zeitreise unternommen habe. Selbstverständlich könne es auch schlicht eine Vision des Hesekiel gewesen sein, doch wieso konnte er dann jede Maßeinheit genau beschreiben und wieso hatte er die Veränderungen in Jerusalem in seiner Vision bereits „eingeplant“? Dies gäbe nur dann einen Sinn, wenn man fundamentalistisch denkt und den allmächtigen Gott höchstpersönlich als „Visionengeber“ verantwortlich macht. Möglicherweise konnte Hesekiel auf präkognitivem Weg in die Zukunft sehen, doch die von ihm gegebene äußerst plastische Darstellung ist ungewöhnlich. Wurde der Prophet etwa in die Zukunft gebracht? Das setzt allerdings wiederum voraus, dass eines Tages wieder ein jüdischer Tempel in Jerusalem stehen würde. Anstelle des vor der babylonischen Gefangenschaft gefallenen jüdischen Tempels an der gleichen Stelle (auf dem Ölberg in Jerusalem) wurde nach der babylonischen Gefangenschaft durch Serubabel ein neuer jüdischer Tempel aufgebaut, der später durch Herodes zu einem Prunkstück ausgebaut wurde, doch Hesekiels Beschreibungen treffen hier keinesfalls zu. Außerdem spricht Hesekiel in den vorhergehenden Artikeln von einer Zeit, in der das Volk Israel aus allen Völkern wiederhergestellt wurde und nicht von der Heimführung nach der babylonischen Gefangenschaft. Schließlich berichtet der Prophet zuvor in Kapitel 37 über die Auferstehung Israels.

Der Tempelberg in Jerusalem

Heute steht dort, wo einst der jüdische Tempel stand, der moslemische Felsendom. In meinem Buch spekuliere ich, ob der Felsendom einst durch ein Erdbeben zerstört werden würde, woraufhin (früher oder später) der jüdische Tempel an jener Stelle wieder errichtet wird. Erdbeben scheinen in unserer heutigen Zeit eine wichtige Rolle zu spielen.

Tatsächlich wurde der Felsendom im Jahr 1016 bereits durch ein Erdbeben schwer beschädigt und sechs Jahre später mit verstärkten Mauern wiederhergestellt. 1067 wurde Jerusalem erneut durch ein Erdbeben erschüttert: Der Felsen, über dem das Gebäude errichtet ist, wurde gespalten, aber das Bauwerk erlitt keine schweren Schäden.

Richard Stöhr, Judenchrist (d.h. ein geborener Jude, der zwar zum Christentum konvertiert ist aber seine jüdischen Grundüberzeugungen beibehielt) und Journalist, äußerte sich – wie in meinem Buch zu lesen ist – folgendermaßen:

„Ein Erdbeben, das den Felsendom und die Al-Aksa-Moschee (ein zweites moslemisches Heiligtum auf dem Tempelberg, d.A.) zerstört, kann dann das Zeichen sein, den Tempel wieder aufzubauen. Das bedeutet aber nicht, dass man jetzt völlig tatenlos bleibt. Im Gegenteil, die Vorbereitungen sind bereits im Gange. So versammeln sich die ,Leviten’ an jedem Neumond. Sie kommen zu Hunderten an der Klagemauer zusammen und bereiten sich auf den Großen Tag vor, wo sie den Dienst im Tempel wieder aufnehmen werden.“

Was ich beim Schreiben meines Buches noch nicht wissen konnte, ist die Tatsache, dass das am 11. Februar 2004 ein Erdbeben der Stärke 5,3 Jerusalem erschütterte und den Felsendom beschädigte. Daraufhin kam es zu einem für die Region typisches Hickhack: Es war zunächst unklar, ob israelische Behörden erlaubt worden ist, den Schaden zu begutachten. Der Emir der Vereinigten arabischen Emirate hat finanzielle Hilfe angeboten, um den Dom reparieren zu lassen, womit er anderen arabischen Herrschern zuvorkam, die die traditionell darum wetteifern, als Schirmherren der Heiligen Stätte zu fungieren. (ICEJ-Nachrichten vom 02.03.2004)

Wird der Felsendom tatsächlich durch Erdbeben zerstört werden? Und wird eines Tages wieder ein jüdischer Tempel an seine Stelle treten, so wie Hesekiel es uns mitteilte?

Bild: Der Felsenberg. Links sieht man den Felsendom mit seiner goldenen Kuppel. Aus: Sie kamen aus der Zukunft - Das Geheimnis der alten Propheten (Copyright ©: Bohmeier-Verlag)

 

Das Buch zum Thema:

Roland M. Horn: Erinnerungen an die ZukunftRoland M. Horn:

Geheimagenten aus der Zukunft?

Eine Verschwörung wirkt sich rückwärts aus

Bohmeier-Verlag, Lübeck  2002

ISBN: 3-89094-354-3

EUR: 19.95

 

Update:

www.welt.de meldete am  27. September 2004, dass israelische Archäologen einen Einsturz am Tempelberg befürchten. Grund dafür sind die zu erwartenden Pilgerströme zum Ramadan. Nach dem jüngsten Erdbeben könnten die alten und morschen Fundamenten an den "Ställen Salomos" die Last von 200 000 Betern nicht mehr tragen. Dach und Wände der dortigen Moscheen seien stark einsturzgefährdet. Israels Ministerpräsident Ariel Scharon leitete bereits Katastrophenschutz-Maßnahmen ein. Die islamischen Wächter interpretierten die israelische Warnung dagegen als Versuch, die Kontrolle über die Moscheen auf dem Tempelberg zu gewinnen.

Update 2:

Die ICEJ-Nachrichten vermeldeten in Ihrer Ausgabe vom 19. Februar 2008:

 

"Israel beschuldigt für Erdbebenschäden im Tempelberg:

Ein Erdbeben der Stärke 5,3 mit dem Epizentrum in Beirut erschütterte Israel am Freitag und verursachte Schäden auf dem Tempelberg in unmittelbarer Nähe zum Felsendom. Die israelische islamische Bewegung beschuldigte die Regierung für die Schäden, weil die Tunnel, die sich im Tempelberg befinden, die Stabilität der Moschee beeinträchtigen würden. Die Organisation rief die islamischen Staaten dazu auf, etwas gegen die israelischen Grabungen zu unternehmen."

Am Rande sei erwähnt, dass ein ultraorthodoxer Knesset-Abgeordner der Schas-Partei indirekt Homosexuelle für die Erdbeben in Israel (s. auch hier) verantwortlich macht. Die Beben seien eine Warnung an die Warnung an die Abgeordneten, die unlängst mehr Rechte für Homosexuelle eingefordert hätten. Weitere Beben könne man nur verhindern, indem man diese "anstößigen Gesetze" wieder rückgängig mache. Es ging um die zuvor höchstrichterliche Entscheidung, gleichgeschlechtlichen Paaren die Adoption von Kindern zu erlauben. (rp-online am 20.02.2008)

"Israelische Experten rechnen bald mit starkem Beben" titelt Derwesten.de (nach afp) bereits am 09.01.2008. Dort wird  an drei leichtere Erdstöße erinnert, die Ende November und Anfang Dezember 2007 Israel heimsuchten und betont, dass Israelis und Palästinenser in einem der am stärksten erdbebengefährdeten Gebiete der Welt leben. "Wir können mit Sicherheit sagen, dass es in den nächsten Jahren ein Erdbeben der Stärke 6 auf der Richterskala geben wird", sagte Jefim Gitterman von der seismologischen Abteilung des Instituts für Geophysik  in Lod bei Tel Aviv. Und weiter: "Es kann morgen passieren oder in den nächsten Jahren. Statistisch gesehen gibt es alle 80 Jahre ein größeres Erdbeben". Als Grund für die Erdbebengefahr nennt Gittermann den syro-afrikanischen Graben, der von Nord nach Süd durch das Hula Tal, den See Genezareth, das Jordantal, das Tote Meer und die Arava-Qüste bis zum Roten Meer verläuft. Am 11. Juli 1927 wurde das damalige britische Mandatsgebiet von einem Erdbeben der Stärke 6,2 mit Epizentrum im Norden des Toten Meeres erschüttert. Dabei starben 300 Menschen in Jerusalem und Jericho. 1937 erreichte ein Beben die Stärke von sieben und zerstörte die Stadt Safed, wobei 4000 Menschen ums Leben kamen.

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